Fiber Fact Friday Nr. 5: Selbstreinigungsfunktion von Wolle

Gibt es eigentlich etwas genialieres als Wolle? Wolle hat so viele tolle natürliche Eigenschaften in sich vereint, das kann kein industriell gefertigter Stoff in dieser Vielfalt nachahmen. Am Ende heißt es eben doch immer: Nichts ist besser als das Original!

Denn nachgebaute Stoffe schaffen es immer nur einen Teil dieser genialen Naturfaser zu kopieren. Einer der vielen Eigenschaften der Wolle ist seine Selbstreinigungsfunktion. In unserer hyperhygienischen Welt vergessen wir allzu häufig, dass Wolle das auch alleine kann – ganz ohne aggressive und umweltschädliche Waschmittel!

Das liegt daran, dass Wolle sich auf mechanische und chemische Weise selbst reinigen kann. Dadurch müssen wir unsere Wollprodukte auch nicht so häufig waschen! Das schont nicht nur die Umwelt sondern langfristig auch den Geldbeutel und das Material!

Mechanische Selbstreinigung

Das mechanische Selbstreinigungsvermögen ist im Faserstamm von Wollfasern angelegt. Vereinfacht gesagt liegt das an lianenartig miteinander verschlungenen Strängen aus zwei unterschiedlichen Faserarten, die bei Feuchtigkeitsaufnahme sowie -abgabe unterschiedlich stark aufquellen. Das sorgt dafür, dass die Wollfaser in Bewegung versetzt wird.

Durch diese Eigenbewegung der Faser werden Schmutzpartikel, die auf der Faseroberfläche liegen, direkt wieder abgestoßen. Aus diesem Grund bleiben Schmutpartikel auch nur auf der Oberfläche liegen und können nicht ins Faserinnere eindringen.

Das ist der Grund, warum Wolle nicht so schnell verschmutzt. Bei oberflächlichen Verschmutzungen wie Matsch oder Erde beispielsweise reicht es daher völlig aus, diese trocknen zu lassen und danach mit einer kleinen Bürste vorsichtig abzubürsten. Das ist sogar sehr viel effektiver als ein richtiger Waschgang.

Chemische Selbstreinigung

Das chemische Selbstreinigungsvermögen von Wolle ist unter anderem auch mitverantwortlich für den hohen Tragekomfort von Wollbekleidung. Die komplexe physikalische und chemische Struktur der Wollfaser ermöglicht es, eine hohe Anzahl von chemischen Stoffen zu absorbieren oder sogar zu neutralisieren.

Beispielsweise kann Wolle chemische Stoffe wie Salz- oder Schwefelsäure, giftige Kohlenstoffverbindungen auf Benzolbasis oder sogar Inhaltsstoffe von Zigarettenrauch unschädlich machen. Das ist der Grund dafür, dass Wolle viel weniger schnell stinkt!

Anstatt die Wollprodukte direkt nach dem Tragen zu waschen, reicht es daher völlig aus, die Wollsachen ordentlich zu lüften. Am besten hängt man die Wollkleidung dafür über Nacht draussen oder am Balkon bzw. geöffneten Fenster luftig auf. Der Tau erledigt dann in Zusammenarbeit mit der Wollfaser den Rest und die Kleidung riecht am nächsten Tag wieder wie frisch gewaschen.

Muss die Wollkleidung dann jedoch doch mal gewaschen werden, so kann ich dir meinen Blogbeitrag zur Wollpflege nur wärmstens ans Herz legen. Dort findest du alle Infos dazu, wie du das richtig machst und so lange Freude an deinem Strickstück hast!

Liebe Grüße

Deine Steffi

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Quellen:
https://www.outdoor-professionell.de/wolle-merinowolle-outdoor-vorteile-nachteile-eigenschaften/
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolle#Wichtigste_Eigenschaften_von_Wolle
https://www.wildundbunt.de/warum-wolle-fuer-minimalisten-so-genial-ist/
https://www.wiki-naturwarenshop.de/de/c/6-textilkunde-und-pflege_548/